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Teilnahme am historischen Feuerwehr-Festumzug in Matzendorf

Anlässlich ihres 120. Gründungsjubiläums organisierte die FF Matzendorf (Bezirk Wr. Neustadt) im Rahmen des Feuerwehrfestes vom 7. – 9.6.2019 einen historischen Festumzug, bei dem die FF St. Veit/Tr. mit zwei Gruppen teilnahm.

Der Bogen dabei spannte sich von der Zeit der pferdegezogenen Spritzen und Mannschafts- und Leiterwägen über die ersten Feuerwehrfahrzeuge bis zu den modernen Löschfahrzeugen. Insgesamt wurden an die 40 Fahrzeuge bei diesem Umzug den zahlreichen Zuschauern präsentiert.

Die FF St. Veit/Tr. beteiligte sich als einzige Wehr mit einer Fußgruppe mit der Karrenspritze, Baujahr 1894, und dem Löschfahrzeug mit Bergeausrüstung, welches von 1982 bis 2017 im Einsatzdienst der Feuerwehr St. Veit stand.

Die Karrenspritze wurde entweder mit Hand gezogen oder auch an den von von Pferden gezogenen aus dem Jahre 1891 stammenden Hydrophor angehängt. Hydrophore waren handbetriebene Kolbenpumpen, deren Entwicklung auf die 1830er Jahre zurück geht. Bereits ab 1831 war so eine Pumpe der damaligen Gemeinde St. Veit/Tr. von der Firma Sartory, die auch Feuerlöschgeräte herstellte, geschenkt worden.

Die Handpumpe war bis in die ersten Nachkriegsjahre noch bei der FF St. Veit/Tr. eingesetzt. Überlieferungen zufolge soll sie beim Brand des Turms der St. Veiter Pfarrkirche am 5. August 1947 noch eingesetzt worden sein.

Danach fristete die Pumpe ein trauriges Dasein im Garten eines Feuerwehrkameraden, wo sie dahinrostete und teilweise von Gebüsch überwuchert war.

1983 fasste sich der damalige und leider mittlerweile verstorbene Zeugmeister Franz Papst ein Herz und konnte einige Kameraden zur Restaurierung der Karrenspritze motivieren und so wurde die Pumpe in den heute wieder sehr guten Zustand versetzt und nimmt mit in historischen Uniformen gekleideten Kameraden an verschiedenen historischen Feuerwehrumzügen teil.

Das Löschfahrzeug mit Berge-Ausrüstung wurde im Jahr 1982 im Rahmen einer Beschaffungsktion des NÖ Landesfeuerwehrverbandes an die FF St. Veit/Tr. ausgeliefert. Es war für viele Jahre das „Arbeitspferd“ der Feuerwehr. Bis 1991 war es das Trägerfahrzeug für das hydraulische Rettungsgerät (Schere und Spreitzer) und somit das erst-ausrückende Fahrzeug bei Verkehrsunfällen. Da die FF St. Veit/Tr. die erste Wehr im Triestingtal mit einem hydraulischen Rettungsgerät war, wurde in den ersten Jahren zu sämtlichen Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen im gesamten Triestingtal ausgerückt.

Das Fahrzeug war auch Zugfahrzeug für die Abschlepp-Achse und war im Katastrophenhilfsdienst-Zug eingeteilt und somit bei Hochwasser- und Schnee-Einsätzen in ganz Niederösterreich unterwegs. Auch beim großen Waldbrand am Schneeberg im August 1992, der über mehrere Tage andauerte, war eine Gruppe mit dem LF-B einen ganzen Tag eingesetzt.

Neben einer umfangreichen technischen und Löschausrüstung war „die Pumpe St. Veigt“ – so der Funkrufname – auch mit einer leistungsstarken Vorbau-Pumpe ausgestattet, die bis zu 2.400 Liter Wasser in der Minute förderte.

Nach 35 Jahren treuem Feuerwehrdienst wurde im Dezember 2017 ein neues Löschfahrzeug mit Allrad-Antrieb und wieder mit Bergeausrüstung, fast zur Gänze aus Eigenmittel der Feuerwehr angeschafft und das LF-B in den wohlverdienten Feuerwehr-Ruhestand überstellt. Jedoch hat sich die FF St. Veit/Tr dazu entschlossen, das Fahrzeug einer gründlichen Überholung zu unterziehen und als Nostalgie-Fahrzeug weiterhin zu behalten.

Dankenswerterweise hat Kamerad und Stadtrat Franz Rumpler einen Stellplatz für das LF-B in seiner neuen Betriebshalle zur Verfügung gestellt.

Bericht: Johannes Weinbauer

Feuerwehr St. Veit / Triesting